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Nach dem wir 2020 wegen Corona unsere Rundreise durch Costa Rica abbrechen mußten, haben wir die "fehlenden" Teile in diesem Jahr nachgeholt. Auch Costa Rica wurde durch Corona verändert. Dem Wiederholungstäter fallen sehr schnell die erheblich gestiegenen Preise und das verknappte Angebot in allen touristischen Bereichen auf. Trotz allem ist CR ein Land, dass sich zu bereisen lohnt! Nach der ersten Nacht in San Jose übernehmen wir einigen Schwierigkeiten mit Europcar unseren Mietwagen. Unser erstes Ziel ist der Nationalpark Tortuguero. Das Dorf Tortuguero liegt auf einer vorgelagerten Insel und ist nur mit dem Boot zu erreichen. Der Mietwagen wird am Hafen von La Pavona auf einem bewachten Parkplatz abgestellt. Schon während der Bootsfahrt hat man die Chance einige Tiere zu sehen.
Das Dorf Tortuguero ist nicht besonders sehenswert. Einige Guesthouses, verschiedene Restaurants und Cafés. Der Eingang zum Nationalpark ist bequem zu Fuß zu erreichen. Es empfiehlt sich online anzumelden und den Eintritt vor Ort dann zu bezahlen. Ein Wermutstropfen vorab es gab keine Schildkröten zu beobachten. Am nächsten Tage haben wir eine Tour per Boot durch die Kanäle gebucht. Hier einige Fotos.
Da es keine Schildkröten zu beobachten gab, blieben wir nur zwei Nächte in Tortuguero.
Wir nehmen das 9:00 Uhr Boot und fahren zurück nach La Pavona. Unser heutiges Ziel ist Boca Tapada. Dort wohnen wir in der gleichnamigen Lodge. Die wunderschönen Bungalows liegen am Fluß Rio San Carlos mit tollem Ausblick. Oberhalb unserer Bungalows liegt das Restaurant der Anlage. Hier habe ich meinen 63zigsten Geburtstag gefeiert. Eine selbst gebackene Torte und eine Flasche Wein gingen aufs Haus. Hier stimmt einfach alles. Eine wunderbare Unterkunft, gutes Essen und sehr freundliches Personal. Wir haben uns sehr wohl gefühlt.
Am nächsten Tag ging es per Boot Flußaufwärts. Tiere und Landschaft alles im Überfluss. Wir sind bis zur Grenze nach Nicaragua gefahren. Im Dorf Boca San Carlos, der ehemaligen Grenzstation haben wir eine Pause gemacht. Dort wurden uns leckere hausgemachte alkoholfreie Cocktails serviert.
Natürlich gab es auch hier jede Menge Fotomotive. Nun haben wir endlich einen Eisvogel schießen -fotografieren- erwischt.
Am nächsten Tag unternehmen wir eine Wanderung durch den Dschungel. Leider gab es hier nicht viel zu beobachten. Irgendwie hatten wir die falsche Tageszeit erwischt, es ging schon gegen Mittag. 35 Grad und die extrem hohe Luftfeuchtigkeit sind schon eine Herausforderung. Am Nachmittag haben wir uns mit dem Auto die Gegend angesehen. Hauptsächlich Farmland und Viehzucht. Selbst hier weit abgelegen von jeder Zivilisation gibt es Internet. Daran könnte sich Deutschland ein Beispiel nehmen.
Nach einer längerer Fahrtag unser Ziel ist Tamarindo Province Guanacaste auf der Nicoyahalbinsel. Nach ca. 6 Stunden Fahrzeit erreichen wir das Tamarindo Bay Boutique Hotel. Es liegt sehr günstig in Laufentfernung zum Centrum. Also wird die Umgebung zu Fuß erkundet. Tamarindo ist sehr gut erschlossen und fest in US Amerikanischer Hand. Hier ist das Surferparadies, überall werden Kurse angeboten. Die Stadt war während unseres Besuchs ziemlich überlaufend und die Preise sind noch einmal höher als sonst im Land.
Nach zwei Tagen hatten wir genug von dem Trubel und sind weiter nach Samara gefahren. Wir haben uns für die Route entlang der Küste entschieden. Welche sich als teilweise böse Schotterpiste allerdings mit toller Aussicht heraus stellt.
Samara ist einiges entspannter als Tamarindo. Das Hotel Belvedere ist wirklich zu empfehlen. Der Besitzer deutschen Ursprungs hat ein feines Händchen und guten Geschmack. Auch von hier kann man alles zu Fuß erreichen. Rund um die Plaza und am Strand gibt es einiges an Lokalen und Bars. Wir haben sehr gut und abwechslungsreich in den Lokalen gegessen. In einigen Bars gibt es Livemusik wie die –Instrumental progressiv Flamenco– oder Shows am Strand. Natürlich sind auch hier einige Einkaufsmöglichkeiten und Souvenirshops vorhanden.
Die Strände rund um Samara laden zum Baden und und Sonnen ein. Playa Samara und Playa Carrillo sind die Hauptstrände. An der Playa Carrillo soll es an der Flussmündung sogar noch Krokodile geben. Wir haben leider keine gesehen. Es lohnt sich auf jeden Fall mal ins Hinterland zu fahren.
Unser absolutes Highlight war ein Rundflug mit einem Gyrocopter. Das ist fliegen pur. Ein ehemaliger deutscher Verkehrspilot – www.flywhithus.aero- bietet dies an.
Hier und da mal mit dem Auto angehalten und ausgestiegen. Bilder aus der Umgebung von Samara.
Heute geht es weiter nach Uvita. Das Dorf ist für seinen Parque Nacional Marino Ballena bekannt. In der richtigen Saison kann man hier Wale beobachten.
Bei Ebbe erhebt sich die wie eine Walflosse geformte Halbinsel aus dem Wasser. Dann hat man ein paar Stunden zeit vom Festland aus dort hinaus zu wandern. Wir haben darauf verzichtet und uns die Berge und das Umland angesehen. Das Dorf selbst hat nicht viel zu bieten. Wir haben in einer kleinen Pension Dolce Uvita, gewohnt. Das Anwesen gehört einem italienischen Ehepaar. Sie organisiert das Hotel, er kocht hervorragende italienische Küche. Zum endschleunigen eine sehr angenehme Umgebung.
Wenn man von dort Richtung Strand geht, nach der Tauchschule gibt es einen Baum zu dem die Aras jeden Abend zu fressen geflogen kommen. Ein Schauspiel der besonderen Art. In der Umgebung gibt es einige private Reservate. Auch dort gibt es einiges an Besonderem zu sehen.
Unsere nächste Station ist Drake Bay an der Grenze zum Parque Nacional Corcovado. Bis vor kurzem war diese Bucht nur per Boot zu erreichen. Inzwischen gibt es eine Straße mit einigen Brücken. Somit sind keine Flußdurchfahrten mehr erforderlich. Eigentlich schade. Die Schotterpiste ist immer noch abenteuerlich genug.
Als wir nach einigen Stunden in Drake Bay ankamen mussten wir leider feststellen, dass unser gebuchtes Hotel bei weitem nicht der Beschreibung entsprach. Nach kurzer Diskussion mit dem Inhaber einigten wir uns darauf, dass er auf eine Stornogebühr verzichtet wenn wir keine negative Bewertung schreiben. Mit Hilfe eines Kellners fanden wir ein sehr schönes Zimmer im Hotel Margarita. Tolle Aussicht, gutes Essen und freundliches Personal. Ansonsten kann man sich Drake Bay sparen, staubig, schmutzig und wenig interessant. Die angebotenen Touren in den Nationalpark sind vollkommen überteuert. 150 $ pro Person in der Gruppe sind keine Option.
Wir sind kurzer Hand auf eigene Faust zur nächsten Rangerstation gefahren. Einer der Ranger erklärte uns, dass wir ohne Guide nicht in den Park dürften. Da er gerade Zeit hat ist er mit uns eine kleine Runde durch den Dschungel gelaufen. Es gab zwar nicht viel zu sehen, aber zu hören. Denn der Ranger erzählte uns einiges interessantes über den Park.
Drake Bay war unser letzter Aufenthalt am Meer. Heute geht es hoch in die Kordillere. In Piedras Blancas treffen wir wieder auf die Panamericana die in Costa Rica Carr Interamericana genannt wird. Kilometer für Kilometer steigt die Straße an. Serpentine reiht sich an Serpentine. Die Straße gilt als sehr gefährlich. Entlang der Panamericana reihen sich jede Menge Grabkreuze. In dem kleinen Land mit 3,3 Millionen Einwohnern soll es jährlich 7000 Verkehrstote geben! Am Paß des Cerro de la Muerte erreicht die Panamericana ihren höchsten Punkt bei ca. 3450 m. Die Luft ist schon sehr dünn hier oben, also langsam machen. Fast 3500 Höhenmeter überwinden wir in den nächsten 6 Stunden.
Um etwas zu essen halten wir an einem kleinen Restaurant. Zu dem Restaurant gehört ein schöner Garten. Auf der Terrasse werden Kolibris angefüttert. Also, wird die Kamera ausgepackt und Bilder gemacht.
Unser heutiges Ziel ist San Gerardo de Dota im Parque Nacional Los Quetzales. Wir hoffen, dass es uns gelingt einen dieser Vögel zu sehen und zu fotografieren. Bei den Mayas wurde der Quetzal als Göttervogel verehrt, der Glück bringen sollte. Die langen Schwanzfedern nutzten die Herrscher als Kopfschmuck. Dazu fing man die Vögel, riss ihnen die Federn aus (die zum Glück wieder nachwuchsen). Danach entließ man die Tiere wieder in die Freiheit. Wer es wagte einen Quetzal zu töten, musste mit der Todesstrafe rechnen.
Wir haben in der Trogon Lodge ein Bungalow reserviert. Die Lodge liegt in Mitten eines weitläufigen Park, welcher sehr schön und gepflegt angelegt ist. Selbst, wenn man nur auf der Terrasse sitzt kann man jede Menge Vögel beobachten. Wir haben dann einen längeren Spaziergang durch den Park gemacht. Vor lauter tollen Motiven, will man die Camera nicht aus der Hand legen.
Am nächsten Tag sind wir noch vor Sonnenaufgang zu einem Quetzalnest gefahren. Welches die Guides schon vorher auskundschaftet hatten. Nun ist warten angesagt. Kurz nach Sonnenaufgang kam das Männchen angeflogen um das Weibchen abzulösen. Trotz wenig Licht sind mir einige akzeptable Aufnahmen gelungen.
Nun ist die Zeit gekommen um Abschied zu nehmen. Morgen fahren wir nach San Jose, geben den Wagen zurück und übernachten ganz in der Nähe des Flughafens. Am Tag darauf geht unser Flieger nach Frankfurt.
Eine besondere Reise geht zu Ende. Viele neue Eindrücke und Erlebnisse. Wieder haben wir viele interessante und herzliche Menschen getroffen und besondere Erfahrungen gemacht. Eine Reise die wir nicht so schnell vergessen!