Namibia Rundreise 2023

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Meine ersten Erfahrungen mit Afrika habe ich 1990 in Namibia gemacht. 33 Jahre danach haben wir uns entschieden das Land erneut zu besuchen. Mal sehen, was sich in diesen drei Jahrzehnten verändert hat. Wir fliegen über Johannesburg nach Windhoek. Schon am Flughafen übernehmen wir unseren 4×4 Mietwagen. Da es noch immer viele Naturstraßen in Namibia gibt, ist ein solches Fahrzeug sehr zu empfehlen.

Die erste Nacht verbringen wir auf der Etango Ranch nahe am Flughafen. Denn wir wollen am nächsten Tag gleich nach dem Frühstück Richtung Süden fahren. Unser nächstes Ziel ist das Neuras Wine & Wildlife Estate. Von hier ist es möglich Sossusvlei, die höchsten Dünen der Welt als Tagesausflug zu erreichen. Die zweite Attraktion in Neuras, ist das Gepardengehege. Hier haben Geparde , die man irgendwo zum Beispiel in der Stadt aufgefunden hat ein zuhause gefunden. Da die Tiere an Menschen gewöhnt sind, ist ein Auswildern nicht mehr möglich.

Die Salzpfanne des Sossusvleis liegt in der Mitte des Namib-Naukluft-Parks in der gut 32.000 Quadratkilometer großen Dünen- oder Zentralnamib. Das Vlei ist Teil der mehr als 300 Kilometer langen und 140 Kilometer breiten endlosen Dünenlandschaft. Aus dieser scheinbaren Leere und Endlosigkeit leitet sich die Bedeutung des Nama-Wortes für die Namib ab: Auf Deutsch „leerer Platz“ oder „Ort“, wo nichts ist“. Dennoch befindet sich hier durchaus beeindruckende Landschaft. Den Besuchern präsentieren sich die höchsten Dünen der Welt. Mit Höhen bis zu 300 Metern erheben sich die Sandberge einem Amphitheater gleich rund um die riesige Salzpfanne, auch Vlei genannt („Sossus“ -> „blinder Fluss“, „Vlei“ -> Salz-Lehm-Pfanne). Für Namibia-Reisende gehört ein Besuch des Sossusvleis zum Pflichtprogramm. Das Sossusvlei liegt rund sechzig Kilometer vom Parkeingang entfernt. Die Straße ist geteert und in einem guten Zustand. Am Ende der Strecke befindet sich unter einigen Kameldornbäumen ein kleiner Parkplatz. Ab dann geht es für die letzten fünf Kilometer durch tiefen Sand mit Allradantrieb oder zu Fuß kein Problem.

Auf der Rückfahrt zu unserer Unterkunft machen wir noch einen kurzen Stop beim Nachbar Tsauchab River Camp. Der Besitzer baut aus Schrott phantasievolle Kunstwerke.

Zurück in Neuras Wine kann ich mit den Ranger zur Gepardenfütterung fahren. Es sind wunderschöne Tiere. Die Gruppe besteht aus einem Männchen und 5 weiblichen Tieren. Bei der Fütterung geht es recht ruppig zu. Jeder holt sich ein Stück Fleisch und verschwindet ganz schnell damit. Bevor er es von anderen weggenommen bekommt.

Am nächsten Tag fahren wir schon sehr früh los. Wir wollen das Morgendlich zum fotografieren nutzen. Vor uns liegen ca. 400 Kilometer durch die Namib. Überwiegend Piste aber gut befahrbar. Wie immer haben wir ausreichend Wasser und Verpflegung eingepackt. Auf der Strecke gibt es nur wenige Versorgungsmöglichkeiten. Rechtzeitig tanken nicht vergessen.

Nach mehreren Stunden Fahrt durch die Einsamkeit erreichen wir bei Walvis Bay die Küste. Die Hafen ist einer der größten im südlichen Afrika. Von hier wird auch ein Großteil des in Sambia geförderten Kobalts in die Welt verschifft. Entlang der Küste geht es weiter zu unserem heutigen Ziel Swakopmund. Hier haben wir uns in dem geschichtsträchtigen Hansa Hotel ein Zimmer reserviert. Die Stadt ist durch seine koloniale Vergangenheit geprägt. Überall sieht man hier noch deutsche Namen und Schilder. Viele Menschen sprechen auch gut deutsch. Da unser Hotel Zentral liegt, können wir die meisten Sehenswürdigkeiten bequem zu Fuß erreichen. Selbst am Abend ist es kein Problem sich in der Stadt zu Fuß zu bewegen.

Nach zwei Tagen Stadt geht es heute wieder in die Wüste. Wir verlassen Swakopmund Richtung Norden. Nach ca. 120 Kilometern der Küste entlang, machen wir einen Zwischenstopp am Cape Cross.

Entlang der Straße werden Kristalle zum kauf angeboten.

Auf dem flachen und unwirtlichen Küstenabschnitt liegt das für seine Robbenkolonie berühmte Kreuzkap. Das Robbenreservat (Cape Cross Seal Reserve) ist nur eine von 24 Kolonien an der südwestafrikanischen Küste. Insgesamt schätzt man das Robbenvorkommen an der ganzen namibischen Küste auf ca. 650.000 Tiere.

Zwischen 80.000 und 100.000 Zwergpelzrobben, auch Ohrenrobben genannt, tummeln sich am Cape Cross auf den Felsen – was für den Besucher nicht nur ein außergewöhnlicher Anblick ist, sondern auch extremen Gestank und Lärm mit sich bringt. Vor allem während der Paarungszeit zwischen September und Dezember ist hier mit enormem Aufkommen dieser zur Familie der Ohrenrobben gehörenden Art zu rechnen. Zu dieser Zeit sieht man auch die riesigen Bullen, wie sie an Land kommen um ein Areal für ihre paarungsbereiten Weibchen zu besetzen. 

Unser heutiges Ziel ist die Twyfelfontein Country Lodge. Das heißt, wir haben noch ca. 300 KM Piste vor uns. In der Nähe der Lodge kann man Felszeichnungen der Buschmänner bewundern. Selbst auf dem Gelände der Lodge gibt es sehr gut erhaltene Felszeichnungen zu sehen.

Auf unserem Weg nach Etoscha legten wir einen Halt am versteinerten Wald ein.

Auf einer Fläche von rund 300 × 800 m sind 50 bis 60 größere fossile Baumstämme verstreut, die zwischen 240 und 300 Millionen Jahre alt sind. Die größten Stämme haben etwa 30 m Länge und bis zu 6 m Umfang. Das längste Exemplar besitzt am oberen Ende immer noch einen Durchmesser von fast 1 m, woraus geschlossen werden kann, dass der lebende Baum noch deutlich höher war.

Die Stämme sind in unzählige kleinere Stücke zerbrochen; doch obwohl es sich um jahrmillionenaltes Gestein handelt, sind die Jahresringe zu erkennen. Da die Stämme keine Reste von Wurzeln aufweisen, nimmt die Wissenschaft an, dass es sich um Treibholz handelte, das – vermutlich aus Angola – durch eine große Überflutung hier angeschwemmt wurde.

Weil die Hölzer zunächst durch Sedimente luftdicht abgedeckt wurden und in ihre Zellen anschließend Kieselsäure eindrang, versteinerten sie im Laufe von Jahrmillionen. Durch Erosion kamen sie wieder ans Tageslicht.[4]Es handelt sich dabei nicht um eine „Versteinerung“ im wörtlichen Sinne, da die organischen Substanzen bei solchen Vorgängen nicht in Gestein umgewandelt, sondern durch Gestein ersetzt werden. Je langsamer dieser Prozess vonstattengeht, desto besser bleibt die Struktur des Holzes mit den Jahresringen erhalten. Von der Kristallisation können auch Strukturen betroffen sein und später sichtbar werden, die nicht von der Pflanze stammen; dies können beispielsweise Insekten sein, die im Inneren als Schädlinge Gänge gegraben hatten.

Während andere Vorkommen von versteinertem Holz auch als Chalcedon mit faseriger oder Opal mit amorpher Struktur auftreten können, bestehen die namibischen Baumstämme aus Jaspis und weisen eine dichte, feinkörnige Konsistenz auf.

Zwischen den versteinerten Baumstämmen findet man auch die sehr langsam wachsende Welwitschie (Welwitschia mirabilis), die Wappenpflanze Namibias.

Die nächsten vier Tage haben wir uns in der Etoscha Village Lodge einquartiert. Diese liegt nur wenige Kilometer vom Okaukuenjo Gate des Etoscha Nationalparks entfernt. Von hieraus unternehmen wir tägliche Pirschfahrten in den Nationalpark. Der Tierreichtum ist schon beeindruckend. Kurz nach dem Gate haben wir die ersten Tiersichtungen. Nashorn, Giraffe, Zebras usw.

Für unsere Fahrt in den tropischen Norden Namibias queren wir erneut den Park. Wir besichtigen noch das ehemalige deutsche Fort Namutoni. In Grootfontein übernachten wir um nicht den ganzen Tag im Auto zu sitzen. Unser nächstes Ziel ist die Shametu River Lodge in der Nähe von Divundu. Die Lodge liegt direkt am Okavango. Es werden täglich Bootstouren auf dem Fluß angeboten. Zu sehen sind da jede Menge Vögel, Krokodile und auch Flusspferde. Es kommt schon mal vor, dass die Hypos ein Boot umwerfen. Schwimmen mit Krokodilen macht dann wenig Spass.

Am nächsten Tag besuchen wir ein „Living Museum“. Hier lassen wir uns über die traditionelle Lebensweise der Ureinwohner informieren.

Um dem LKW-Verkehr etwas auszuweichen, fahren wir die alte Straße direkt am Fluss nach Rundu. Es hat sich kaum etwas an der Lebensweise verändert. Die Menschen leben noch immer in ihren Hütten. Auffällig ist, dass es in vielen Dörfern inzwischen Schulen inzwischen gibt.

In Rundu befindet sich die zweitgrößte Universität in Namibia. Die Stadt selber ist nicht wirklich sehenswert. Sie dient hauptsächlich der Versorgung des Umlandes.

Wir verbringen noch eine Nacht in der Hakusembe Riverl Lodge. Auch hier unternehmen wir ein Bootstour auf dem Cubang . Der Fluß bildet die Grenze zu Angola. Da die nächste größere Stadt in Angola mehrere hundert Kilometer entfernt ist, gibt es einen kleinen Grenzverkehr. Das heißt die Angolaner dürfen zum Einkaufen den Fluss überqueren.

Unsere Reise geht nun langsam zu Ende. Ein Highlight wollen wir uns noch ansehen. Zwei Nächte haben wir am Warterberg geplant. Wir rechnen mit 5-6 Std. Fahrzeit. Die letzten ca. 100 Kilometer geht es nochmal über eine staubige Piste. Dort kommen wir am frühen Nachmittag im Camp an und beziehen unser Safarizelt. Das Zelt ist geräumig mit Badezimmer und Balkon ausgestattet. Allerdings ohne Klimaanlage und für uns zu schwach beleuchtet. Bei ca. 40zig Grad…….

Für den nächsten Tag habe ich eine Attraktion gebucht. Eine Fußsafari zu den Rinos. Da die Tiere rund um die Uhr bewacht werden, sind sie an Menschen gewöhnt. Man kommt den Dinos sehr nahe, nix für schwache Nerven.

Der Kleine Rino war richtig neugierig und Mama hatte nichts dagegen. Allerdings anfassen ist nicht erlaubt.

Zum Abschluss unserer Rundreise verbringen wir noch zwei Nächte in Windhoek. Die Stadt hat sich zu einer modernen Metropole entwickelt. Touristisch finde ich sie nicht interessant. Dank der vorhandenen Infrastruktur für den Beginn oder dem Ende einer Reise um einige Tage dort zu verbringen ist die Stadt ok.

Fazit, Namibia kann inzwischen auf eine 33jährige stabile Demokratie zurück blicken. Es gibt es noch Entwicklungspotenzial aus meiner Sicht ist das Land auf einem guten Weg. Wer sich für Natur interessiert, findet in Namibia viele Möglichkeiten diese zu erleben. Die touristische Infrastruktur ist inzwischen gut ausgebaut. Eine wirklich schlechte Unterkunft hatten wir nicht. Die Menschen sind freundlich und hilfsbereit. Wir würden jederzeit wieder hier her reisen.

Wer mehr Infos möchte, https://de.wikipedia.org/wiki/Namibia

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